Osteopathie als Gutschein Heilbehandlung verschenken

Immer mehr freundliche Menschen verschenken lieber etwas Sinnvolles als konventionelle Verlegenheitsgeschenke. Deshalb wohl werde ich oft gefragt, ob ich Gutscheine für Osteopathie verkaufe. Gutschein? Das bringt mich als Osteopathin und ganzheitlicher Coach in eine Zwickmühle.

Denn einerseits finde ich es wirklich lobenswert, auf so eine Geschenkidee zu kommen. Denn es zeigt, dass der oder die Schenkende sich wirklich für das Wohlergehen des oder der Beschenkten engagiert. Dass wirklich Gutes getan werden will. Etwas, was sich sonst vielleicht nicht geleistet wird. Oder für das der Wissenstand noch nicht da ist. Oder lediglich eine Scheu überwunden werden muss. Doch andererseits spricht etwas ganz Handfestes dagegen. (Ich bin zwar keine Jurist:in oder Steuerberater:in, doch habe mich als Betroffene mit der Materie ausgiebig beschäftigt.)

Warum ein Gutschein für Osteopathie quasi illegal ist

Im Gegensatz zu reinen Wellness-Massagen, wie Lomi-Lomi oder wie sie alle heißen, auf die Umsatzsteuer bezahlt werden muss, ist osteopathische Behandlung davon befreit. Warum? Weil es sich bei Osteopathie um medizinisch notwendige Heilbehandlungen handelt. Schön, gut, erfreulich. Doch, was Gutscheine angeht, ein Hindernis: Denn diese medizinische Notwendigkeit kann eben nur nach entsprechender Diagnostik gestellt werden. Mit anderen Worten: Es ist für das Finanzamt schwer nachzuvollziehen, dass eine Person für eine andere eine medizinische Dienstleistung einkauft, ohne wirklich offiziell qualifiziert zu sein, die medizinische Notwendigkeit dafür zu beurteilen. Ja, genau, selbst wenn Sie natürlich selbst davon überzeugt sind, dies durchaus beurteilen zu können. (Und ich auch der Meinung bin, dass Sie da durchaus Recht haben könnten.)

Gutschein fuer Osteopathie-so-nicht
Ein derartig ausgestellter Gutschein für Osteopathie ist nicht wirklich korrekt. Eigentlich: Wirklich illegal.

Was im übrigen noch dagegen spricht: Ein tatsächlich von einer Osteopathin ausgestellter und bezahlter Gutschein, auch ein Wertgutschein, kann eben nicht nur für diese Probleme auslösen. Zum Beispiel indem im Nachhinein noch Umsatzsteuer gezahlt werden muss. Nein, es kann auch für den Beschenkten schwierig werden: Vielleicht kennt er eine Osteopath:in, die näher bei seiner Arbeit oder seinem Wohnort lebt. Oder die Beschenkte hätte lieber etwas anderes…

Wie Sie dennoch Osteopathie verschenken können

So transformativ Ihr Wunsch für die beschenkte Person ist: Lassen Sie den Gutschein zunächst auch immateriell sein. Heißt: Bringen Sie keine dritte Person ins Spiel, der Sie schon vorab Geld zahlen. Gestalten Sie selbst. Sie haben mindestens zwei Möglichkeiten dazu:

  1. Sie dekorieren einen Briefumschlag stecken ein paar Scheinchen (oder eine selbst gemalte Karte) rein und schreiben darauf: Zum Beispiel: Für Osteopathie. Das lässt dem oder der Beglückten dann auch die Möglichkeit, das gegebenenfalls (link zu Krankenkassenliste) einfach zur Zuzahlung zu einem Privatrezept für mehrere Behandlungen zu nutzen. (Oder natürlich für Lomi-Lomi)
  2. Sie machen das Ganze noch formloser und gleichzeitig zwingender. Einfach nur bei Bedarf und wirklichem Interesse. Sonst gibt’s eben einfach NIX. Wie dieses Beispiel anschaulich zeigt:
Wie Osteopathie als Geschenk kommuniziert werden kann
So wird Osteopathie zum Geschenk.

Wem möchten Sie Osteopathie schenken? Vielleicht erst einmal sich selbst? Wenn Sie in Berlin Steglitz-Zehlendorf arbeiten oder leben: Machen Sie gerne gleich einen Termin aus.

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Susanne Hake

Master of Fine Arts (USA), bietet Osteopathie, Körperpsychotherapie und Coaching.

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